Minimalismus für Anfänger

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Ihr seid inzwischen ganz begeistert von der Vorstellung, nur noch die Dinge zu besitzen, die euch glücklich machen? Ihr wollt am liebsten sofort loslegen und euren gesamten Hausrat auf den Kopf stellen? Dann habe ich einige Tipps für euch, wie euer Vorhaben gelingt.

Nehmt euch Zeit

Das Wichtigste zuerst: Nehmt euch bewusst Zeit zum Ausmisten. Werdet euch darüber klar, dass ihr jeden Gegenstand eures Besitzes einmal in der Hand haben werdet und jedes Mal eine Entscheidung treffen müsst. Ihr werdet wahrscheinlich nicht innerhalb eines Tages mit allem fertig werden, aber das müsst ihr auch nicht. Ihr könnt euch für jeden Tag eine Kategorie vornehmen, bis ihr fertig seid. Manchmal gibt es auch Tage, an denen es einem schwer fällt Entscheidungen zu treffen. Dann macht für diesen einen Tag einfach eine Pause. Ihr solltet das gesamte Projekt jedoch nicht allzu sehr in die Länge ziehen, da ihr sonst sehr wahrscheinlich die Motivation verliert.

Ihr könnt euch auch eine Person aus eurem Freundeskreis suchen, die auch gerne bei sich ausmisten würde. So kann man kleine Wettbewerbe starten, wer mit welchem Bereich schneller fertig ist o.ä. – Das motiviert! Auch solltet ihr euren Besuch in dieser Zeit auf die Menschen beschränken, die kein Problem mit Unordnung haben, denn schön wird es in diesen Wochen bei euch nicht aussehen, aber dazu später mehr.

Macht euch einen Plan

Oft weiß man vor lauter Gegenständen gar nicht, wo man am besten anfangen soll. Macht euch daher einen Plan: Möchte ich nach Kategorie oder Zimmer ausmisten? Bis wann will ich welchen Bereich geschafft haben? Wo bringe ich die ausgemisteten Dinge hin? (Bitte werft nicht einfach alles weg, aber dazu mehr im nächsten Blogartikel)

Wenn ihr einen Plan habt, müsst ihr nicht erst überlegen, was der nächste Schritt ist. Denn das kann euch die Motivation nehmen. Außerdem könnt ihr so immer verfolgen, was ihr schon geschafft habt.

Auch empfehle ich euch, tatsächlich mal in Marie Kondos „Magic Cleaning“ reinzuschauen (oder zu hören; es gibt das Buch auch als Hörbuch). Hier bekommt ihr eine Grundidee, wie man so ausmisten kann, dass die Ordnung auch dauerhaft bleibt. Und ganz nebenbei finde ich, dass man mit diesem Buch einfach so richtig Lust bekommt alles auf den Kopf zu stellen. Und was hilft beim Aufräumen besser, als geballte Motivation?!

Macht mich dieses Teil glücklich?

Wenn ihr jetzt also ganz viel Zeit und dazu auch noch einen Plan habt, kann es losgehen! Und jetzt kommen wir zu der ab sofort wichtigsten Frage: „Macht mich dieses Teil glücklich?“ Je nachdem, ob ihr nach Kategorien oder Zimmern aufräumt, kann euer Ausmisten ganz unterschiedlich aussehen. Aber die Frage bleibt immer die Gleiche, da es unser Ziel ist, uns nur noch mit Dingen zu umgeben, die uns glücklich machen. Und ja, es gibt diese Dinge, die uns nicht unbedingt glücklich machen, die jedoch einfach einen Zweck erfüllen. So hätte ich zu manchen Zeiten sicherlich gerne das ein oder andere Schulbuch „in die Tonne gekloppt“, doch ich fürchte, dass meine Lehrer:innen das dann doch nicht so gut gefunden hätten. Spaß beiseite – gewisse Dinge bleiben halt, auch wenn sie uns nicht direkt glücklich machen.

Als ich begonnen habe auszumisten, habe ich ganz nach Marie Kondo mit meiner Kleidung angefangen. Und ich finde mit dieser Kategorie lässt sich wirklich am besten üben, welche Dinge uns glücklich machen. Denn jeder kennt diese „Schrankleichen“, die man sich in einem Anfall von „muss ich haben“ gekauft hat, nur um dann zu merken, dass sie es seitdem nicht einmal aus dem Schrank geschafft haben. Diese Teile können direkt weg.

Da wir alle keine Marie-Kondo-Profis sind, kann es vorkommen, dass wir uns bei manchen Gegenständen nicht sicher sind, ob sie uns glücklich machen. Hier habe ich gerne all diese Teile aus einer Kategorie genommen und sie in eine Kiste gepackt. Wurde die Kiste ein halbes Jahr lang nicht angerührt, kann sie komplett weg. Wenn ihr euch so von einem Bereich zum nächsten durcharbeitet, werdet ihr nach einiger Zeit die Erfolge sehen. Und das ist einfach der schönste Moment!

Haltet die Unordnung aus

Wenn ich beim Ausmisten eine Sache unterschätzt habe, dann ist es der Zustand der Wohnung während man ausmistet. Wie oben bereits geschrieben, werdet ihr nicht alles an einem Tag schaffen. Das hat zur Folge, dass der Inhalt eurer Schränke in der gesamten Wohnung herumstehen wird. Egal ob ein Bereich, den ihr an einem Tag nicht fertig bekommen habt oder aber Gegenstände, die ihr verschenken oder verkaufen wollt – Ordnung werdet ihr während des Ausmistens vergeblich suchen.

Bei einigen Leuten schwindet in diesem Moment die Motivation. Entweder man gibt auf und die Gegenstände wandern Stück für Stück wieder zurück in den Schrank oder aber es bleibt alles in diesem Zustand und man hat am Ende mehr Unordnung als vorher. Bei einigen löst die zwischenzeitliche Unordnung auch so ein Unbehagen aus, dass alles „nur vorübergehend“ in den Schrank zurück oder aber in den Keller geräumt wird. Doch wie das so ist: „Aus den Augen, aus dem Sinn“ bedeutet nicht, dass die Sachen auch tatsächlich weg sind. Und die Unordnung in den Keller zu verschieben, lässt sie leider auch nicht verschwinden.

Die Ordnung halten

Wenn ihr das alles erstmal geschafft habt, gilt es natürlich, die Ordnung beizubehalten. Hierfür gibt es ein paar einfache Gewohnheiten, die ihr beachten solltet. Zum Einen ist man oft so sehr an volle Räume gewöhnt, dass man dazu neigt, Neues zu kaufen, wenn der Raum dann mal leer ist. Halte dir vor Augen, warum du ausgemistet hast. Das befreiende Gefühl, welches sich nach dem Ausmisten einstellt, wird dir dabei helfen.

Auch solltest du täglich für eine gewisse Zeit aufräumen. In meinem Fall ist das eine Viertelstunde täglich. Man unterschätzt was man in dieser Zeit alles schaffen kann – Vorausgesetzt man lässt sich nicht ablenken. Zum anderen sollten alle Gegenstände einen festen Platz haben. Wenn ihr euch beim täglichen Aufräumen erst noch einen Platz für die Dinge ausdenken müsst, neigt ihr dazu, sie in der Hektik „nur mal eben“ an einen ungeeigneten Platz zu stellen.

Zum Schluss noch den wohl wichtigsten Punkt: Kontrolliert von Zeit zu Zeit, ob ihr immer noch mit allen Gegenständen aus eurem Besitz glücklich seid. Das betrifft vor allem Kleidung: Oft kann man, je nach Jahreszeit, besser oder schlechter beurteilen, mit welchen Kleidungsstücken man noch glücklich ist. Ich sortiere ca. jedes halbe Jahr aus, wobei das natürlich um Welten kleiner ausfällt, als das erste Aussortieren – ein Tag reicht bei mir völlig.

Das waren meine Tipps, um überhaupt eine Grundidee vom Beginn der Minimalismus-Resie zu haben. Ich habe mit dieser Methode (hauptsächlich inspiriert von Marie Kondo) sehr gute Erfahrungen gemacht, jedoch könnt ihr in den einzelnen Punkten so variieren, dass es für euch passt. Wenn ihr weitere Aufräumtipps habt, können wir uns in den Kommentaren sehr gerne darüber austauschen!

x Jasmin

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