Wenn es eine Sache gibt, die in der „Öko-Grundaustattung“ nicht fehlen darf, sind das Stoffbeutel. Doch statt die Beutel zu kaufen, kann man sie sich auch einfach selbst nähen.
Warum überhaupt nähen statt kaufen?
Neben der Tatsache, dass nähen eine, wie ich persönlich finde, sehr schöne Beschäftigung ist, hat es weitere Vorteile, hin und wieder zur Nähmaschine zu greifen. Im Fall der Stoffbeutel sind die wohl größten Vorteile, dass man im Zweifel eine Menge Geld spart und dass man den Beutel nach den eigenen Wünschen gestalten kann. Gerade bei Stoffresten eignet es sich, diese zu Beuteln zu verarbeiten. Stoffbeutel zu nähen ist wirklich nicht schwer. Daher ist diese Anleitung auch für Näh-Anfänger geeignet.
Du benötigst:
- Nähmaschine
- 2 Stücke Stoff deiner Wahl
- Kordeln (Länge je nach Größe des Beutels)
- (Stoff-)Schere
- Lineal
- Stift zum Markieren
- Stecknadeln oder Bügeleisen zum fixieren
Stoffe zuschneiden
Zu Beginn solltest du dir zwei gleichgroße Stücke Stoff zuschneiden. Die Größe der Stoffe hängt vor allem davon ab, wie groß der Stoffbeutel am Ende sein soll. Bedenke, dass an allen Seiten etwas Stoff für die Nahtzugabe wegfällt. An der Oberseite werden, je nach Kordeldicke, ca. 3-5cm Stoff für den Kordelzug benötigt.
Zeichne dir die gewünschte Größe mithilfe eines Lineals auf der Rückseite des Stoffes an. Sollte der Stoff sehr zerknittert sein, kannst du ihn vorher noch einmal bügeln, um dir das Anzeichnen leichter zu machen. Schneide anschließend die Stoffe aus.

Ränder abnähen
Damit die Ränder des Kordelzugs später nicht ausfransen, werden jetzt die Seiten der Stoffstücke einzeln abgenäht. Klappe dazu die Seiten des jeweiligen Stoffstücks einige Millimeter ein und nähe diese knappkantig fest (siehe Bild). Damit das Ergebnis gleichmäßig wird, kannst du dir den umgeklappten Teil mit Stecknadeln feststecken oder ihn mit dem Bügeleisen fixieren.
Die Ober-und Unterseite deiner Stoffstücke musst du nicht abnähen.
Damit du die einzelnen Schritte auf den Bildern besser erkennst, habe ich ein auffälliges Garn verwendet. Im Idealfall greifst du natürlich zu einem unauffälligen oder farblich passenden Garn.

Saum für den Kordelzug nähen
Sobald die Seiten abgenäht sind, kann es auch schon mit dem Saum für den Kordelzug weiter gehen. Für den Kordelzug klappst du die oberen Seiten deiner Stoffstücke zweimal um (siehe Bild). Auch hier kann Bügeln helfen, den Saum in seiner Position zu halten. Am unteren Rand des Saums wird dieser mit einer einfachen Naht geschlossen. Die Breite des Saums ist abhängig von der Dicke deiner Kordeln. Der Saum sollte etwas mehr als die doppelte Breite deiner Kordel haben, damit du diese am Ende noch durch bekommst.

Stoffstücke zusammennähen
Jetzt können die beiden Stoffstücke auch schon zusammengenäht werden. Dazu legen wir den Stoff mit den schönen Seiten aufeinander und setzen sowohl an den Seiten, als auch an der Unterseite eine Naht. Wichtig: Achte darauf, die Naht an den Seiten unter den Öffnungen des Kordelzugs anzusetzen, damit du diesen nicht verschließt (siehe Bild). Damit du auf dem Bild besser erkennst, an welchen Stellen eine Naht gesetzt werden muss, habe ich für diesen Schritt mit einem blauen Garn weiter genäht.

Versäubern und Kordel anbringen
Anschließend werden noch die Ränder versäubert, damit der Stoff später im Inneren des Beutels nicht ausfranst. Wenn deine Nähmaschine einen Lockstep hat, kannst du diesen verwenden. Wenn nicht, kannst du den „Fake-Lockstep“, also einen einfachen Zick-Zack-Stich an der Kante entlang nähen (siehe Bild). Falls du die Stoffe zu beginn mit einer Zick-Zack-Schere zugeschnitten hast, kannst du das Versäumen überspringen. Jetzt musst du deinen Stoffbeutel nur noch wenden und die Kordeln durch den Saum ziehen. Hierbei kann eine Häkel- oder Sicherheitsnadel helfen.
Ich hoffe, dass dir diese Anleitung geholfen hat. Gerne kannst du mir deine Ergebnisse zeigen, indem du mich bei Instagram auf einem Foto des Stoffbeutels markierst oder mir ein Bild als Nachricht schickst. Ich freue mich von dir zu hören!
x Jasmin