Website, Bilder, Texte und Kommentare: Das alles verbraucht in vielerlei Hinsicht eine Menge Ressourcen. Ressourcen, die wir doch einsparen müssten. Ist es also ein Widerspruch über Nachhaltigkeit zu bloggen?
Meine Nutzung
Um meine Themen beinahe täglich „unter die Leute“ zu bekommen, nutze ich vor allem Instagram. Der Vorteil für mich? Ich erreiche bei Instagram relativ schnell einige Menschen. Zum anderen finden sich viele Personen mit den gleichen Interessen auf der Plattform. Man kann sich so sehr leicht austauschen und den eigenen Horizont erweitern. Der Nachteil? Hier läuft quasi alles über Bilder. Würde man nur mit Texten arbeiten, wäre das im Bezug auf den benötigten Speicherplatz besser, aber dazu später mehr.
Ein anderer Punkt ist mein Blog bzw. meine Website. Natürlich beansprucht diese ebenfalls Speicherplatz auf Servern in Rechenzentren. Hier arbeite ich zwar hauptsächlich mit Texten, doch auch diese sind hin und wieder mit Bildern gespickt. Von den Titelbildern für die einzelnen Beiträge mal ganz abgesehen.
Je nachdem, welche Themen ich auf meinem Blog oder bei Instagram bearbeite, kommt auch noch Recherchearbeit dazu. Auch diese findet natürlich viel im Internet statt. Ich arbeite also wiederum mit einigen Datenmengen.
Die Konsequenz
Jeder dieser Aspekte verbraucht Unmengen an Ressourcen. Jetzt werden einige vielleicht denken: „Na gut, man verbraucht halt Strom durch die Nutzung der Geräte.“ Manche werden vielleicht auch noch darüber nachdenken, dass Daten in riesigen Rechenzentren gespeichert werden. Doch es hängt noch viel mehr an meiner Tätigkeit. Ich muss dazu sagen, dass ich beim Erstellen der unten abgebildeten Mindmap selbst etwas erschrocken war, wie viele Faktoren ich durch kurzes Überlegen zusammenbekommen habe. Dabei ist diese Mindmap eine wirklich sehr grobe und bei weitem noch nicht fertiggestellte Übersicht. Zumal sie fast nur die „Online-Arbeit“ einschließt. Dinge wie Fahrten zu Vorträgen und Kursen mit den Öffis oder dem Fahrrad (die in der Herstellung auch wieder Ressourcen verbrauchen) sind da noch gar nicht mit eingerechnet.
Eigentlich dachte ich, dass ich in Sachen ökologischer Fußabdruck ganz gut dabei bin. Seit ich die Mindmap erstellt habe, zweifle ich fast etwas an mir. Manche meinen jetzt vielleicht, dass es kleinlich wäre, jeden einzelnen Ressourcen-Ursprung mit einzuberechnen. Doch ich finde, dass uns genau das bewusst sein muss. Unser Verbrauch endet eben nicht bei der Steckdose oder dem Kraftwerk. Er geht noch viel, viel weiter.

Warum also über Nachhaltigkeit bloggen?
Nach all diesen Erkenntnissen scheint es fast so, als würde es absolut keinen Sinn machen, über Nachhaltigkeit zu bloggen. Doch ich möchte noch eine andere Seite beleuchten – Und zwar eine ganz Praktische. Wir befinden uns immerhin im 21. Jahrhundert. Wenn ich keinen Instagram-Account über Nachhaltigkeit und Co hätte, hätte ich vermutlich trotzdem irgendeinen anderen Instagram-Account. Dieser würde ebenso Ressourcen verbrauchen, wie es mein aktueller Account tut. Nur mit einem ganz entscheidenden Unterschied: Ich würde Menschen nicht zeigen, wie ein bewusster, nachhaltiger Lebensstil funktionieren kann. Ich würde meine (wenn auch sehr kleine) Reichweite nicht sinnvoll nutzen. Mit meinem aktuellen Account hingegen nutze ich diese Möglichkeit. Wenn ich es also durch meine Arbeit schaffe, Menschen von einem nachhaltigen Lebensstil zu überzeugen, sind die Ressourcen sinnvoller genutzt. Theoretisch ist es eine Art Investition. Ich nutze Ressourcen für meine Arbeit, die Menschen im Idealfall dazu bewegt zusammen ein Vielfaches dieser Ressourcen einzusparen.
Außerdem ist zu beachten, dass sich Ressourcen oft auf viele Menschen verteilen. Nehmen wir ein Rechenzentrum als Beispiel. Es wurden Ressourcen für den Bau dieses Zentrums verbraucht und es verbraucht auch in diesem Moment Ressourcen durch den Stromverbrauch von Servern und der Kühlung. Allerdings werden für diesen Stromverbrauch auch Unmengen an Daten von unzähligen Menschen gespeichert. Um ganz korrekt zu sein, müsste man also alle, in diesem Rechenzentrum verwendeten Ressourcen, auf die Menge der Menschen aufteilen, die davon profitieren. Dann fällt der „Pro-Kopf-Verbrauch“ natürlich wiederum recht gering aus.
Meine Bemühungen
Ich möchte einen Teil dazu beitragen, dass mein Ressourcenverbrauch möglichst gering bleibt. Im Bezug auf meine „Online-Arbeit“ bedeutet das, dass ich einige kleine Dinge beachte. Fangen wir bei Instagram an. Hier kann ich vor allem darauf achten, wie viele und welche Bilder ich im Feed oder in der Story poste. Also muss ich z.B. Beitrag XY in meiner Story teilen, obwohl ihn gerade sowieso sämtliche Personen in ihren Storys schon geteilt haben? Hier ist es natürlich nicht immer ganz einfach die Balance zwischen dem „Willen zur Nachhaltigkeit“ und dem Unterstützen von wertvoller Arbeit zu finden.
Ein weiterer Punkt ist die Qualität von Bildern. In einer Welt voller Filter und noch schärferen, ausdrucksstärkeren Bildern kann es schwer sein, die Qualität des eigenen Bildes „zu opfern“. Doch Fakt ist, dass Bilder, die eine geringere Auflösung haben, meistens auch kleiner sind und somit weniger Speicherplatz beanspruchen. Instagram, Facebook und Co komprimieren die Bilder meistens von sich aus schon. Doch gerade auf meinem Blog achte ich darauf, die Qualität meiner Bilder so gering wie möglich zu halten. Vielleicht ist euch auch schon aufgefallen, dass ich innerhalb meiner Blogbeiträge relativ wenige bis keine Bilder verwende. Auch das ist eine „Maßnahme“ meinerseits, um möglichst wenig Speicherplatz in Rechenzentren zu beanspruchen. Ich verwende Bilder also meistens nur, falls ich sie für sinnvoll im Blogbeitrag halte.
Falls für meine Beiträge Recherchearbeit anfällt, nutze ich gerne Ecosia als Suchmaschine. Hier werden von einem Teil der Einnahmen Bäume gepflanzt.
Als ich meinen Blog gegründet habe, habe ich darüber nachgedacht, auf welchen Social-Media-Plattformen ich aktiv sein möchte. Auch wenn ich durch eine einzige Plattform sicherlich weniger Menschen erreiche, möchte ich nicht durch die Nutzung von mehreren sozialen Medien noch mehr Ressourcen verbrauchen. Zumal ich auf den verschiedenen Accounts sowieso ähnlichen oder sogar den selben Content posten würde.
Fazit
Im ersten Moment mag es ironisch wirken, über Nachhaltigkeit zu bloggen. Sicherlich wäre der optimale Weg überhaupt nicht im Internet vertreten zu sein. Dieser Weg scheint für mich persönlich allerdings etwas fern von der Realität. Ich möchte mit Ressourcen, wenn ich sie schon nutze, lieber sinnvoll umgehen, indem ich mit ihnen Content schaffe, der Menschen zu einem nachhaltigeren Lebensstil inspiriert. Mit kleinen, gezielten Maßnahmen kann ich meinen ökologischen Fußabdruck aber trotzdem verkleinern. Indem ich die Qualität von verwendeten Bildern minimal herunterschraube oder bei meiner Recherche nachhaltigere Suchmaschinen verwende, kann ich meinen ganz persönlichen Ressourcenverbrauch vermindern oder sogar in Ansätzen kompensieren.
Zu all diesen Maßnahmen kommt noch, dass auf eine einzelne Person gerechnet der Ressourcenverbrauch immer noch relativ gering ist. Trotz allem sollte man natürlich immer versuchen, den eigenen ökologischen Fußabdruck im Blick zu haben und bewusst mit dem Konsum von sozialen Medien umzugehen. Das ist im Zweifel nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Köpfe!
Ich hoffe, dass dir dieser Blogartikel gefallen hat. Gerne kannst du ihn teilen, um auf den nachhaltigen Umgang mit sozialen Medien aufmerksam zu machen. Hast du weitere Gedanken zu dem Thema? Dann teile mir diese doch in den Kommentaren mit!
x Jasmin